Um die Benachteiligung von Menschen mit Behinderung abzubauen und Lösungswege für eine gelungene Inklusion zu erproben, plant der Landkreis Kassel die flächendeckende Implementierung von ehrenamtlichen Inklusionsbeauftragten in allen 28 Kommunen der Region.
Hierfür bekam die Erste Kreisbeigeordnete Silke Engler stellvertretend für den Landkreis Kassel einen Förderbescheid in Höhe von 368.425 Euro von Sozialministerin Heike Hofmann und Sozialstaatssekretärin Manuela Strube überreicht.
„Wir freuen uns sehr über diesen Förderbescheid des Hessischen Sozialministeriums. Die Wahrung der Belange von Menschen mit Behinderung ist insbesondere auf kommunaler Ebene eine Aufgabe von großer Bedeutung. Mit den ehrenamtlichen Inklusionsbeauftragten wollen wir eine nachhaltige und strukturelle Verbesserung der Lebensumstände für Menschen mit Behinderung sicherstellen“, so Silke Engler mit Blick auf den Förderzweck.
Die Aufgaben der Inklusionsbeauftragten sind eng orientiert an den Forderungen des Aktionsplans der Hessischen Landesregierung für die Umsetzung der Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention. Die Ehrenamtlichen sind unter anderem dazu angehalten, bei städtebaulichen Vorhaben Einschätzungen abzugeben sowie für eine behindertengerechte Entwicklung der Kommune und Verkehrsplanung einzustehen. Darüber hinaus sollen sie auch als Ansprechpartner in der Kommune für Menschen mit Behinderung und als Netzwerker fungieren. Hierfür erhalten die künftigen Inklusionsbeauftragen Schulungen und Fortbildungen.
Der Landkreis Kassel ist eine von insgesamt 20 Modellregionen in Hessen zum Thema Inklusion. „Die Modellregionen sind ein Erfolgsrezept, das bereits eine Vielzahl konkreter Lösungsansätze im Sinne der Inklusion hervorgebracht und einen großen Einfluss auf die Sozialräume und damit die Lebenswelten der hessischen Bürgerinnen und Bürger genommen hat“, sagte Sozialministerin Hofmann. „Ziel ist, dass behinderte Menschen den Alltag gemeinsam mit nichtbehinderten Menschen im eigenen Lebensumfeld gestalten können. Dies begreifen wir als eine der Aufgaben der Gemeinwesenarbeit vor Ort. Ich freue mich, dass wir die etablierten Strukturen der Modellregionen nun auch im Landkreis Kassel verfestigen können.“