Gemeinsam für mehr Artenvielfalt

Landkreis stellt Biodiversitätsstrategie vor

Gemeinsam für mehr Artenvielfalt: Dr. Julia Rosa-Schleich (Artenschutzbeauftragte) und Umweltdezernent Thomas Ackermann.

Eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besteht darin, dem voranschreitenden Verlust der Biodiversität auf globaler, landesweiter und lokaler Ebene entgegenzuwirken. Mit der  Biodiversitätsstrategie (Öffnet in einem neuen Tab) setzt der Landkreis Kassel daher auf Vielfalt statt Monotonie. „Der Rückgang vieler Arten und Lebensräume ist dramatisch, die Zahl der Insekten sinkt spürbar. Diese Veränderungen bringen nicht nur die Natur, sondern auch die Produktionsfähigkeit unserer Landwirtschaft aus dem Gleichgewicht. Der Landkreis Kassel sieht in dem Erhalt der biologischen Vielfalt neben dem Klimaschutz eine zentrale Aufgabe mit kommunalpolitischer Dimension“, sagt Umweltdezernent Thomas Ackermann. Das geht am besten gemeinsam. „Nur unter Beteiligung privater und öffentlicher Mitstreiterinnen und Mitstreiter können wir im Landkreis Kassel für mehr Lebensqualität sorgen“, ergänzt Artenschutzbeauftragte Dr. Julia Rosa-Schleich.  

Das sind die Ziele:  

  • Stärkere Vernetzung von Klima- und Artenschutz
  • Vorbildfunktion für stärkere Integration von Biodiversitätsschutz in das eigene Handeln, vor allem auf kreiseigenen Flächen
  • Verstärkte Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden im Landkreis Kassel
  • Synergien mit öffentlichen und privaten Beteiligten fördern
  • Bewusstsein für Biodiversität in der Öffentlichkeit und Umweltbildung schaffen

Um die Ziele überprüfbar zu machen, wurden fünf Handlungsfelder definiert. Die Umsetzung soll jährlich überprüft werden. 

Schon jetzt hat der Landkreis verschiedene Projekte rund um das Thema Natur und Umwelt initiiert, beispielsweise mit der Beteiligung am Tag der Nachhaltigkeit und verschiedenen Schulprojekten, mit denen bereits Kinder für das Thema sensibilisiert werden (Insektenhotels, Nistkästen, Schulgärten etc.). 

Dr. Julia Rosa-Schleich liegen die sogenannten kulturellen Ökosystemleistungen besonders am Herzen – das sind die Leistungen, die einen indirekten Einfluss auf die Bevölkerung haben. Beispiele hierfür sind Wohlbefinden und Erholung in der Natur oder grünen Stadtoasen. „Darüber hinaus erfüllen Biodiversitätshotspots in den Städten und Gemeinden viele weitere nützliche Funktion, so kann die Leistungsbereitschaft, Konzentrationsfähigkeit und damit die Arbeitsqualität wesentlich verbessert werden, wenn Menschen sich in möglichst naturnahen Umgebungen aufhalten. Das macht den Biodiversitätsschutz besonders interessant für Unternehmen“, erläutert Rosa-Schleich.  

Mit der Biodiversitätsstrategie sollen vor allem Kommunen, Unternehmen und Privathaushalte verstärkt angesprochen werden. So wirbt die Strategie beispielsweise für ein Umdenken: Weg von geschotterten Vorgärten, hin zu artenreichen Naturräumen.  

„Die Strategie soll zum Mitmachen anregen und beispielhaft für aktuelle und zukünftige Aktivitäten, Projekte und Initiativen im Landkreis Kassel sein“, sagt Jürgen Düster, Fachdienstleiter Landschaftspflege beim Landkreis Kassel. 

Die fünf Handlungsfelder der Strategie:

  • Aktivitäten auf kreiseigenen Liegenschaften
  • Aktivitäten in Städten und Gemeinden
  • Aktivitäten in Privatgärten und Unternehmen
  • Aktivitäten auf landwirtschaftlichen Produktionsflächen
  • Aktivitäten in der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit