Hofgeismar / Landkreis Kassel. Der Landkreis Kassel hat sich zum Ziel gesetzt in den kommenden Jahren 1.000 zusätzliche Bäume auf kreiseigenen Liegenschaften pflanzen. Zum Auftakt wurden die ersten sechs Bäume auf dem Gelände der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in Hofgeismar gepflanzt. Schülerinnen und Schülern der 13. Klassen haben die Patenschaft übernommen und griffen auch bei der Pflanzaktion selbst mit viel Elan zur Schaufel.
Bei den sechs Bäumen soll es nicht bleiben. „Weitere Klassen warten schon darauf, ebenfalls Bäume auf dem Schulgelände zu pflanzen“, berichtet Schulleiter Hagen Riedemann. Ziel sei ein kleiner „Schulwald“. Angetrieben wird das Projekt an der ASS vom Nachhaltigkeitsteam „Albert for Future“.
„Unsere Schulen sind aus meiner Sicht ein besonders geeigneter Standort“, betonte Vizelandrat Andreas Siebert bei einem Besuch vor Ort. „Denn überall da, wo die Schulgemeinschaft mit anpackt, erhöht das die Akzeptanz und die Bereitschaft zur langfristigen Pflege.“ Deshalb habe der Landkreis alle Schulen angeschrieben, um diese zur Teilnahme an dem Projekt „1.000 Klimabäume“ einzuladen. Bei der Auswahl der Standorte und der Baumarten können sich die Schulen von der Gartenbauabteilung der Arbeitsförderungsgesellschaft im Landkreis Kassel (AGiL) beraten lassen.
„Neben der positiven Wirkung zusätzlicher Bäume auf das Klima geht es uns vor allem darum, durch die Anpflanzung geeigneter Baumarten deren Bestand auch für die Zukunft zu sichern“, erläutert Markus Thürmer, Baumkenner und Ausbildungsleiter für Garten- und Landschaftsbau bei AGiL. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass die zunehmende Klimaerwärmung bei heimischen Baumarten verstärkt Trockenstress verursacht. Die Folge davon ist eine Schwächung der Bäume, wodurch Krankheiten und Schädlinge zunehmen. „Es mehren sich die Anzeichen, dass sich viele unserer heimischen Baumarten nur eingeschränkt oder gar nicht an die veränderten Bedingungen anpassen können. Deswegen sollen bei dem Projekt vorrangig sogenannte Klimabäume gepflanzt werden“, so Thürmer. „Klimabäume“ stammen ursprünglich aus wärmeren Regionen in Süd-, Südosteuropa, aus Asien oder Nordamerika. Diese Baumarten zeichnen sich durch eine größere Toleranz gegenüber Trockenheit und Hitze aus und finden mittlerweile auch in Nordhessen Bedingungen vor, die denen ihrer Herkunftsgebiete entsprechen.
Abschließend hatte Siebert noch eine Ankündigung im Gepäck: „Wir sind gerade dabei ein weiteres Programm zu prüfen, mit dem noch einmal 2.030 Bäume bis zum Jahr 2030 gepflanzt werden sollen und an dem sich auch die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises aktiv beteiligen können“, so der Vizelandrat.