Ein neuer Kinderspielplatz, der Weg zu einem Naturdenkmal, die Sanierung eines Bolzplatzes oder ein Touchscreen-Outdoor-Display: Die Bandbreite der Kleinprojekte, die mithilfe des Regionalbudgets gefördert werden, ist groß. Eine Finanzspritze ist für Initiativen aus den Bereichen Jugend, Vereinsentwicklung, Ehrenamt, Bürgerschaftliches Engagement und Tourismus möglich. Für 36 Projekte konnte Landrat Andreas Siebert nun den Bewilligungsbescheid an die Vorsitzenden des Vereins Region Kassel-Land e.v., Arnim Roß und Mechthild Meyer-Kluge übergeben.
„Ich freue mich sehr, dass eine viertel Million Euro in Kleinprojekte im Landkreis Kassel und im Schwalm-Eder-Kreis fließen“, sagt Landrat Andreas Siebert. „Dadurch können Investitionen in Höhe von 280.000 Euro realisiert werden, die dem ländlichen Raum zugutekommen und die Attraktivität in unseren Dörfern steigert.“ Siebert bedankte sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Vereinen, Verbänden, Kommunen, des Regionalmanagements Region Kassel-Land und des Servicezentrums Regionalentwicklung: „Sie tragen maßgeblich zur Weiterentwicklung unserer Städte und Gemeinden bei und machen unsere ländlich geprägte Region lebenswert. Dadurch wird das Miteinander gestärkt und der Tourismus gefördert.“
Das Regionalbudget ist für viele Ideen, die sonst an der Finanzierung scheitern würden, eine Chance: „Die Förderquote liegt bei 80 Prozent“, erklärt Peter Nissen, Leiter des Servicezentrums Regionalentwicklung. 26 Projekte erhalten Mittel aus dem Förderprogramm „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ des Bundes. Weitere zehn Projekte erhalten Landesmittel. Wichtig ist dabei, dass es sich um Projekte mit überwiegend lokaler Wirkung im Gebiet der Region Kassel-Land e.V. handelt, deren Gesamtkosten zwischen 1.000 und 20.000 Euro liegen.
„Mit dem Förderprogramm Regionalbudget können viele kleine Projekte mit regionaler Wirkung niederschwellig gefördert werden. Die Projektträger sind überwiegend kleine Vereine, denen die Mittel zur Umsetzung ihrer Projekte fehlen und wir sehen immer wieder, welche tolle Ideen mit ganz viel ehrenamtlichem Engagement und den Fördermitteln zustande kommen“, sagt der Vorsitzende Arnim Roß.
Über das Regionalbudget konnte beispielsweise ein Raum der Begegnung für den Förderverein Altstadt Naumburg mit 19.900 Euro gefördert werden. Der Verein ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich für den Erhalt der alten Fachwerkhäuser, die kleinen Gassen, die Stadtmauer und der Marktplatz mit der Stadtpfarrkirche engagieren. Ziel des Vereins ist es, das Bewusstsein der Bevölkerung für den Erhalt der Altstadt durch informative und kulturelle Veranstaltungen zu stärken. Im Mittelpunkt des Engagements der Ehrenamtlichen steht die Sanierung des Hauses in der Graf-Volkwin-Straße 5. „Es ist wirklich beeindruckend, mit wie viel Herzblut sich hier Menschen zusammengeschlossen haben, um dieses alte Fachwerkhaus zu erhalten und zu einem Raum der Begegnung zu entwickeln. Genau diese Form des Engagements braucht es im Landkreis Kassel“, lobt Landrat Andreas Siebert. „Auch aus kirchlich diakonischer Sicht ist das Graf-Volkwin-Haus ein Beispiel für die gelungene Förderung des Ehrenamts durch das Regionalbudget“, ergänzt Mechthild Meyer-Kluge.
Weitere Fördermittel gingen unter anderem an die Stadt Liebenau für den Erhalt des Kulturbetriebs (19.989 Euro), den Tuspo Grebenstein e.V. für die Ertüchtigung des Bolzplatzes Überm Sauertal (17.559 Euro), den Heimatverein Schöneberg für den Dorftreff in der „Alten Feuerwehr“ (18.184 Euro), den Verein Heimat & Brauchtum Oedelsheim e.V. für einen Fußboden für die barrierefreie und multifunktionale Außenanlage (13.123 Euro), den Backhausverein Riede e.V. für die Aufwertung und Gestaltung des Backhauses Riede (13.213 Euro), die Stadt Wolfhagen für den Umbau des Feuerwehrgerätehauses (12.000 Euro), an die Gemeinde Habichtswald für die Touristische Attraktivitätssteigerung 2.0 (19.990 Euro), die Ev. Kirchengemeinde Hoof für die Ausstattung von Spielräumen des Gemeindehauses und die DLRG Lohfelden Fuldabrück für die Landschaftspflege entlang des Radweges R1 (2.923 Euro).
HINTERGRUND:
Region Kassel‐Land e.V. ist Träger der Ländlichen Regionalentwicklung im Landkreis Kassel und in drei Kommunen des Schwalm‐Eder‐Kreises. Unter dem Dach der LEADER‐Region Kassel‐Land werden Projektträger bei der Entwicklung und Realisierung ihrer Vorhaben unterstützt. Von der ersten Idee, über die Ausarbeitung des Förderantrages bis zur Bewilligung begleitet das Regionalmanagement private und öffentliche Träger bei allen Schritten hin zur finanziellen Förderung ihrer Projektvorhaben mit Fördermitteln der EU, des Bundes und des Landes Hessen.
LEADER ist sowohl ein Förderprogramm der Europäischen Union als auch eine Methode, die es lokalen Akteuren ermöglichen soll, die eigene Region aktiv zu gestalten. Die Projektauswahl zur Vergabe der Fördermittel findet im Regionalforum der LEADER‐Region statt, um damit die Ziele aus der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) zu erreichen. Die LES wird unter aktiver Beteiligung der Bürgerschaft, lokalen Multiplikatoren und Politik zu Beginn jeder neuen LEADER‐Förderperiode entwickelt. Das Servicezentrum Regionalentwicklung in Hofgeismar ist die zentrale Förderstelle des Landkreises. Es prüft die Förderfähigkeit der Projekte und verwaltet Fördermittel aus EU‐, Bundes‐ und Landesprogrammen.