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Berta Rothschild, geb. Hattenbach (1886 – vermutlich 1941)

Kriegerwitwe, Geschäftsführerin, Nazi-Opfer

Berta Rothschild wird als Tochter der Eheleute Nathan und Blüme Hattenbach am 20. Oktober 1886 in Schauenburg-Hoof geboren. Später heiratet sie den Zierenberger Händler Samuel Rothschild. Ihre gemeinsame Tochter Hilde wird 1912 geboren.

Samuel Rothschild kämpft wie viele deutsche Juden als überzeugter Patriot im 1. Weltkrieg und fällt 1916. Fortan muss Berta die Führung des Geschäfts allein bewältigen. Ihre Tochter Hilde heiratet 1937 den Hersfelder Leo Blumenthal und flüchtet kurz darauf mit ihm vor der Verfolgung durch die Nazis nach Kolumbien.

Berta Rothschild bleibt in Zierenberg. Doch bald wird sie gezwungen, ihr Haus zu verkaufen. Die Nazis bringen sie in eines der sogenannten „Judenhäuser“ in Kassel, in denen mehrere jüdische Familien auf engem Raum zusammenleben müssen. Mit dem ersten Massentransport von Kasseler Juden wird sie im Dezember 1941 nach Riga deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.

Der Wiedergutmachungsantrag ihrer Tochter Hilde für das verlorene Haus wird nach dem Krieg aus formalen Gründen von den Behörden abgelehnt. Es fehlt die Todesurkunde.

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