Die Frühen Hilfen suchen Spielkreisleiter*innen!

Der Landkreis Kassel möchte Orte der Begegnung für Familien mit Kindern bis 3 Jahre im ländlichen Raum in Form eines niedrigschwelligen Spielkreis-Angebotes unterstützen.

Viele Familien waren in den letzten Jahren durch Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie sozial isoliert. Viele haben sich aus Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder und ihrer eigenen Gesundheit zurückgezogen. Viele Kinder haben zum Teil wenig Kontakt über ihre Bezugspersonen hinaus erlebt. Dies zeigt sich gerade in einer schwierigeren Eingewöhnung der Kinder beim Übergang in die Betreuung durch Tageseltern oder Kinderkrippen. Viele Familien sind in Überforderungs-situationen gekommen und konnten wenig Unterstützung im Sozialraum finden. Für die Fragen der Familien gab es kaum Ansprechpartner*innen in ihrem Umfeld. 

Den Familienzentren wiederum standen nachdem die Kontaktbeschränkungen wieder aufgehoben wurden, weniger Gruppenleiter*innen zur Verfügung. Die lange Pause hat dazu geführt, dass einige sich neu orientiert hatten.

Darüber hinaus haben viele Familien im ländlichen Raum grundsätzlich Probleme die Familienzentren überhaupt zu erreichen. Es müssen unter Umständen weite Fahrtwege in Kauf genommen werden und es muss als Voraussetzung oftmals ein Auto zur Verfügung stehen. Es fehlt an leicht zu erreichenden Angeboten in den Dörfern im Landkreis Kassel. 

Deshalb haben die Frühen Hilfen in Kooperation mit den Familienzentren im Landkreis Kassel das Projekt „Spielkreise im Landkreis Kassel“ nach dem Ende der Corona-Pandemie gestartet. Wir wünschen uns, dass viele Spiel- und Kontaktgruppen im ländlichen Raum gegründet werden. Wir hoffen, dass diese sich als Angebote für Eltern und Kinder im ländlichen Raum etablieren werden. Die Spiel- und Kontaktgruppen sind offen für alle Kinder bis 3 Jahre, sie bieten Eltern und Kindern die Möglichkeit zu Kontakt und Austausch. 

Die Gruppenleitung gründet die Spiel- und Kontaktgruppen als Spielkreise in ihrem Umfeld. Diese wiederum sollen an das Familienzentrum in ihrem Einzugsgebiet, an eine Kirchengemeinde oder an die Gemeinde selbst und an die Frühen Hilfen angebunden sein. Dies verhindert, dass die jeweiligen Spiel- und Kontaktgruppenleiter*innen sich selbst überlassen bleiben und wenig Unterstützung erfahren. Das stärkt die Beständigkeit des Angebots. 

Umsetzung

Die Spiel- und Kontaktgruppenleiter*innen absolvieren eine Ausbildung mit 40 Unterrichtseinheiten (zwei Wochenenden sowie zwei Nachmittage). Die Ausbildung basiert auf dem Curriculum zur „Spiel- und Kontaktgruppenleitung“ des Deutschen Roten Kreuzes. Pro Gruppe können ca. 12 Teilnehmer*innen ausgebildet werden. Die Ausbildung wird entsprechend von einer Ausbilderin des DRK geleitet. Die Ausbildung erfolgt in Zusammenarbeit mit den Frühen Hilfen, um die Spiel- und Kontaktgruppenleiter*innen auch in die Netzwerkarbeit der Frühen Hilfen im Landkreis Kassel einzubinden. 

Die Plätze werden nach Anmeldung gerecht verteilt, so dass so viele Gemeinden wie möglich davon profitieren können. Es wäre schön, wenn am Ende jede Region im Landkreis Kassel an dem Projekt teilnimmt.

Inhalte sind grundsätzlich

  • Grundlagen der Arbeit mit Eltern-Kind-Gruppen
  • Entwicklungspsychologische Grundlagen
  • Rolle und Haltung der Gruppenleitung
  • Gesprächsführung
  • Gestaltung von Elterntreffen


Diese werden ergänzt durch die Themen

  • Blick auf Einzelkinder
  • Sprachentwicklung
  • Sozial-emotionale Kompetenz in der frühen Kindheit
  • Bindung
  • Spielen mit Alltagsmaterialien/Anregungen für zuhause
  • Motorik
  • das Familienzentrum in meinem Einzugsgebiet
  • Netzwerke der Frühen Hilfen


Die Spiel- und Kontaktgruppen können in den Familienzentren, in Kindertagesstätten oder in anderen geeigneten Räumen in den Gemeinden stattfinden. Dies muss mit jeder Spiel- und Kontaktgruppenleitung und mit jeder Gemeinde/Stadt/Dorf im Einzelfall abgesprochen werden. Das Angebot kann auch mobil auf Spielplätzen gestaltet werden.

Die Spiel- und Kontaktgruppen werden ausbildungsbegleitend gegründet, so dass Familien zeitnah ein Angebot in ihrem Wohnort finden können. Belastete Familien finden durch das wohnortnahe, niedrigschwellige Angebot über die Möglichkeit zu Begegnung und Austausch im Spielkreis unkompliziert in der Spiel- und Kontaktgruppenleiter*in eine Ansprechpartnerin/einen Ansprechpartner.

Die Spiel- und Kontaktgruppenleiter*in arbeitet ehrenamtlich und kann im Rahmen einer Übungsleiterpauschale eine Aufwandsentschädigung erhalten. In der Regel zahlen die Eltern eine Kursgebühr. Gemeinden können Spiel- und Kontaktgruppen fördern, finanziell oder, in dem sie kostenlose Räume / Materialien zur Verfügung stellen. 

Über die Familienzentren und die Netzwerke der Frühen Hilfen wird den Spiel- und Kontaktgruppenleiter*innen die Möglichkeit zum regelmäßigen Austausch gegeben.

Ziele

Durch das Spiel- und Kontaktgruppenangebot direkt in den Gemeinden/Dörfern im ländlichen Raum sollen Eltern niedrigschwellig erreicht werden. Durch die Einbindung der Spielkreisleitungen in die Frühen Hilfen können belastete Eltern niedrigschwellig und ohne große Wege von Unterstützungsangeboten im Landkreis erfahren.

Die Spiel- und Kontaktgruppen werden im Lebensumfeld der Spiel- und Kontaktgruppenleitung gegründet. Diese wiederum sollten an das Familienzentrum in ihrem Einzugsgebiet, eine Kirchengemeinde oder an die Gemeinde selbst und an die Frühen Hilfen angebunden sein. Dies verhindert, dass die jeweiligen Gruppenleiter*innen sich selbst überlassen bleiben und wenig Unterstützung erfahren. Das stärkt die Beständigkeit des Angebots. 

Spiel- und Kontaktgruppenangebote in den Gemeinden stärken die Bindung der Familien an ihren Wohnort. Die Kinder können im Spielkreis mit anderen Kindern in Kontakt kommen und in ihrer Entwicklung gefördert werden. Dies erleichtert die (spätere) Integration der Kinder in Tagesbetreuungsangebote. Übergänge können besser gestaltet werden. Eltern haben die Möglichkeit zu Austausch und gemeinsamen positiven Erlebnissen mit ihrem Kind. Dies entlastet die Eltern und stärkt die Eltern-Kind-Bindung.

Ziele des Projekts sind:

  • Spiel- und Kontaktgruppen für Kinder bis 3 Jahre
  • niedrigschwellige Angebote in vielen Gemeinden/Städten im Landkreis schaffen
  • interessierte Gruppenleiter*innen auch in Gemeinden finden, in denen kein Familienzentrum vor Ort ist
  • neue, gut ausgebildete Spiel- und Kontaktgruppenleiter*innen im Landkreis etablieren
  • Anbindung der Gruppenleiter*innen an ein Familienzentrum, eine Kirchengemeinde in ihrem Sozialraum oder an die Gemeinde selbst
  • Gruppenleiter*innen als erste Anlaufstelle für Eltern mit Problemlagen
  • Vernetzung des Projekts mit den Netzwerken der Frühen Hilfen
  • Prävention


Positive Effekte für die Kinder 

  • Soziale Kontakte zu Gleichaltrigen
  • Förderung der sozial-emotionalen Kompetenz
  • Förderung der Sprachentwicklung
  • Entwicklung durch Spielangebote


Positive Effekte für die Eltern

  • Möglichkeiten zum Austausch
  • Anbindung
  • mehr Zufriedenheit durch Unterstützungsmöglichkeiten
  • Stärkung der Eltern-Kind-Beziehungen
  • Erweiterung des Wissens, was das Kind braucht und wie es gefördert werden kann
  • Anregungen für den eigenen Alltag

Wie sollen Eltern erreicht werden

Die Spiel- und Kontaktgruppenleiter*innen kennen sich, in ihrem Umfeld aus und machen darüber das Angebot bei Eltern bekannt. Darüber hinaus kann es über 

  • Netzwerkpartner*innen
  • Gemeinde-/Städteverwaltungen im Landkreis
  • Presse
  • Aushänge


beworben werden.

Termine & Anmeldung

Insgesamt werden 40  Unterrichtseinheiten absolviert. Die Ausbildungstermine finden in der Kohlenstr. 132, statt:

27.04.24 – 28.04.24 jeweils 9.30 – 17.00 Uhr 
22.06.24 – 23.06.24 jeweils 9.30 – 17.00 Uhr 

 Anmeldeformular Ausbildung zur Spiel- und  Kontaktgruppenleiter*in 2024 herunterladen PDF-Datei 683 kB

Kosten

Die Ausbildung ist für die Teilnehmer*innen kostenlos.

"Das Spiel ist Schlüssel zur Außenwelt und Wecker der Innenwelt."

Kontakt und Organisation

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