Ausstellung bricht mit Tabu

Selbsthilfegruppe AGUS informiert über das Thema „Suizid“ im Foyer des Kreishauses – Eröffnung am 22. Oktober um 18 Uhr

Region Kassel. Alle 52 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben. Die Zahl der Suizidversuche ist noch deutlich höher. Erschreckende Zahlen. Trotzdem ist die Selbsttötung immer noch ein Tabu-Thema, so dass suizidgefährdete Menschen und Hinterbliebene leicht in Isolation geraten.

Dem stellt sich nun eine Ausstellung im Foyer des Kreishauses entgegen, die am 22. Oktober um 18 Uhr eröffnet wird. Unter dem Titel "Suizid – keine Trauer wie jede andere. Gegen die Mauer des Schweigens" informieren Schaubilder über Zahlen und Fakten zum Suizid, erklären die Situation der Hinterbliebenen und beschäftigen sich mit Trauerhilfen. Die Bilder der Ausstellung stammen von Carlo Nordloh (Berlin) und Sharky Zhi (Shanghai), die beide selbst Suizid-Betroffene sind und in ihren Texten einen Einblick in ihre persönlichen Gedanken geben. Auch werden zu festgelegten Zeiten geschulte Ansprechpartner vor Ort für Gespräche zur Verfügung stehen (siehe unten).

Ziel der Ausstellung ist es, das belastende Thema der Selbsttötung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und damit die Enttabuisierung und Sensibilisierung zu fördern. Gleichzeitig will sie Betroffene ermutigen nach Unterstützung zu suchen. Initiator ist die Selbsthilfeorganisation "Angehörige um Suizid" (AGUS). Die Schirmherrschaft hat die Leiterin des Gesundheitsamtes Region Kassel, Dr. Karin Müller, übernommen. Die Ausstellung ist eingebettet in die Kasseler Themenwoche Suizid, mit Veranstaltungen zur Suizidprävention und zur Trauer nach Suizid.

Die Ausstellung im Foyer des Kreishauses (Wilhelmshöher Allee 19-21, Kassel) ist vom 23. Oktober bis 10. November werktags von 7 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Geschulte Ansprechpartner sind dienstags von 16 bis 18 Uhr und donnerstags von 11 bis 13 Uhr vor Ort. Auch eine Ausstellungsbegleitung für Gruppen ist möglich. Anfragen dazu an die Geschäftsstelle der Telefonseelsorge unter 0561-282399.