Freiwilligenaufruf fürs Impfzentrum ist „Riesenerfolg“

Calden/Landkreis Kassel. „Ich bin total begeistert über die vielen Meldungen, die wir für den Aufruft für Freiwillige für unser Impfzentrum in Calden erhalten haben“, freut sich Vizelandrat Andreas Siebert über bisher 632 Menschen, die sich beim Landkreis gemeldet haben. 

Allein 106 Ärzte und 305 medizinische Fachangestellte, Arzthelferinnen und Pflegekräfte wollen sich im Betrieb des Impfzentrums engagieren. Hinzu kommen noch 54 Apotheker und Pharmazeutisch-Technische-Assistenten sowie 167 sonstige Helfer, Übersetzer und Betreuer. 

„Es haben sich sowohl Aktive wie Ruheständler der verschiedenen medizinischen Fachrichtungen aus allen Kreisteilen und auch aus der Stadt Kassel gemeldet“, berichtet Siebert. Die hohe Bereitschaft zum Engagement zeige, so Siebert weiter, dass die Menschen „gern helfen wollen, diese in jeder Hinsicht außergewöhnliche Aufgabe zu bewältigen“. Die Bandbreite reiche von Einsatzangeboten von der Übernahme einer Schicht bis hin zur Verfügbarkeit an mehreren Tagen in der Woche. 

Das Impfzentrum des Landkreises Kassel

Der Landkreis rechnet damit, dass jeden Tag rund 120 Menschen für den Betrieb des Impfzentrums benötigt werden. „Das umfasst sowohl die medizinischen Berufe für die Durchführung der Impfung wie auch Verwaltung, Reinigung und Sicherheitsdienste“, rechnet der Vizelandrat vor. Das Impfzentrum wird im Schichtbetrieb arbeiten – geöffnet ist es täglich von 7.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Auch die Kreisverwaltung selbst und die Verwaltungen der kreisangehörigen Kommunen werden Personal für die Verwaltung des Impfzentrums abstellen. Siebert: „Wir sind auf große Bereitschaft bei den Kommunen gestoßen,  uns bei dieser Aufgabe zu helfen“. Die Zahl der kommunalen Verwaltungshelfer der einzelnen Kommunen richte sich nach der Größe der jeweiligen Kommunalverwaltung. 

Für die freiwilligen Helfer, die nicht aus der Kreisverwaltung oder den Verwaltungen der kreisangehörigen Kommunen stammten, gibt es Aufwandsentschädigungen. „Wir stimmen uns hier mit den anderen nordhessischen Landkreisen und der Stadt Kassel ab, damit es nicht zu einem gegenseitigen Überbietungswettbewerb kommt“, informiert Siebert. Für die ärztliche Leitung des Impfzentrums hat der Landkreis den Hofgeismarer Notarzt Dr. Peter Stahl gewinnen können, die Verwaltungsleitung liegt in den Händen der Kreismitarbeiter Jörg Roßberg, Nicole Spangenberg und Stefan Nebenführ. „Unser Dank gilt dem Eigenbetrieb Kliniken in Hofgeismar, der Dr. Stahl für diese Aufgabe freigestellt hat und den Kollegen vom Fachbereich Soziales und Migration sowie von der Arbeitsförderungsgesellschaft im Landkreis Kassel AGiL“, so der Vizelandrat weiter. Der Notarztbetrieb an der Kreisklinik Hofgeismar sei weiterhin sichergestellt und auch hausintern werde eine Vertretungsregelung organisiert. 

Siebert: „Wir werden insbesondere in der Anlaufphase des Impfzentrums mit vielen Kolleginnen und Kollegen vor Ort in Calden sein müssen und das wird auch nicht ohne Auswirkungen auf die Arbeit in den Fachbereichen des Landkreises bleiben“. Er hoffe, dass die Bürger für eventuelle längere Wartezeiten Verständnis aufbringen. 

Nach den Vorgaben der Gesundheitsministerkonferenz sollen 70 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung geimpft werden. Runtergerechnet auf den Landkreis sind dies knapp 170.000 Menschen. Um einen vollständigen Impfschutz zu erreichen ist pro Person eine zweimalige Impfung notwendig – das Impfzentrum für den Landkreis Kassel ist daher auf eine Kapazität von 340.000 Impfungen ausgelegt. Sobald der Impfstoff vorliegt werden die ersten Impfungen nach den Vorgaben der Ständigen Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut erfolgen. Die Stiko hat sechs Kategorien erstellt, in die sie die Bevölkerung je nach Dringlichkeit eingeordnet hat. Weitere Informationen hierzu bietet die Internetseite  zusammengegencorona.de (Öffnet in einem neuen Tab)

Siebert betont nochmals, dass niemand zur Impfung gezwungen wird. „Das Land Hessen beabsichtigt nach den Empfehlungen der Stiko Einladungen an die zuerst zu impfenden Personen zu versenden und dann auch die Terminkoordinierung zu übernehmen“, so der Vizelandrat weiter. Nach jetzigem Kenntnisstand entscheide der Wohnort, welches Impfzentrum für die Impfungen zuständig ist. „Bürger des Landkreises müssen daher wohl auch im Landkreis geimpft werden“, sieht Siebert nur wenige Chancen, dass das jeweils nächstgelegene Impfzentrum unabhängig von kommunalen Zuständigkeiten genutzt werden kann. 

Für die Impfung nicht mobiler Menschen werden mobile Impfteams eingesetzt. „Hier ist bisher nur klar, dass diese mobilen Impfteams auch vom Impfzentrum koordiniert werden“, berichtet Siebert. 

Wer sich noch weiter als Freiwilliger für den Einsatz im Impfzentrum des Landkreises Kassel melden will, kann dies über die Internetseite des Landkreises unter  www.landkreiskassel.de (Öffnet in einem neuen Tab) gern tun.