„Jeder Cent ist hier gut angelegt“

  • Neue Fahrbegleiter an der WLS in Niestetal nehmen ihren „Dienst“ auf
  • Sie sorgen für mehr Sicherheit in Bus und Bahn
  • Landrat Uwe Schmidt übergibt die Zertifikate


Niestetal. „Das Drängeln und Schubsen nervt.“ So oder so ähnlich formulierten viele der 15 neuen Fahrbegleiter ihre Motivation sich von nun an ehrenamtlich zu engagieren. Von jetzt an sind sie Partner für Schüler und Fahrer. Sie helfen Auseinandersetzungen, Verletzungen oder Beschädigungen zu vermeiden. Sie bieten Schutz für die kleinen Fahrgäste und übernehmen eine Vorbildfunktion für andere.

Das sind die neuen Fahrbegleiter an der Wilhelm-Leuschner-Schule in Niestetal. Es gratulierten: Bürgermeister Marcel Brückmann, Polizei-Jugendkoordinatorin Simone Wolf, Landrat Uwe Schmidt, Schulleiterin Ana Viehmann und Trainerin Birgit Schaumburg.

Im Rahmen einer Feierstunde bekamen die Fahrbegleiter von Landrat Uwe Schmidt ihre Zertifikate und ein kleines Geschenk überreicht. Damit gehören sie zu den insgesamt 400 Jungen und Mädchen an 15 Schulen im Landkreis die für mehr Sicherheit in Bussen und Straßenbahnen sorgen. „Das Engagement der Fahrbegleiter ist beispielhaft und führt dazu, dass die Fahrt von und zur Schule für Nutzer und Fahrer stressfreier und sicherer wird“, betonte Schmidt in seiner kurzen Ansprache. Daher sei „jeder Cent hier gut angelegt“.

Landrat Uwe Schmidt überreichte neben den Zertifikaten auch jedem Fahrbegleiter ein kleines Geschenk.

Bürgermeister Marcel Brückmann erinnerte sich in seiner Rede an die eigene Schulzeit. Damals sei es in den Bussen sehr ruppig zugegangen, weshalb er es gut gefunden hätte, wenn es die Fahrbegleiter schon damals gegeben hätte.

Bevor die Fahrbegleiter ihre ehrenamtliche Tätigkeit aufnehmen, werden sie intensiv auf ihre Aufgaben vorbereitet. So berichtete Trainerin Birgit Schaumburg von der KVG, dass die zukünftigen Fahrzeugbegleiter mit Rollenspielen in Deeskalation und Konfliktbewältigung geschult wurden. Außerdem standen Strategien zum neutralen Verhalten sowie Kommunikationstechniken und Körpersprache auf dem Stundenplan. „Die Schüler sollen dabei auch ein Gefühl dafür erhalten, wann sie selbst agieren können und wann es besser ist, Hilfe zu holen.“, so Simone Wolf, Jugendkoordinatorin bei Polizeipräsidium Nordhessen. Sie betonte: „Viele reden nur vom Helfen, ihr tut es.“

Große Freude auch bei Schulleiterin Ana Viehmann: „Die neue Generation von Fahrbegleitern an unserer Schule zeigt, dass Jugendliche durchaus bereit sind sich zu engagieren und ihre Mitschüler zu unterstützen“, betonte sie und fügte an: „Ich bin stolz auf euch, denn ihr seid auch Vorbild für die folgenden Klassen“.

Viehmann und Schmidt waren sich abschließend darin einig, dass die neuen Fahrbegleiter Kompetenzen erworben haben, die für das ganze Leben nützlich sind. „Ihr freiwilliges soziales Engagement ist beispielhaft“, betonte der Landrat, und wies darauf hin, dass man mit dem Zertifikat in den Bewerbungsunterlagen durchaus auch bei späteren Arbeitgebern punkten könne. Zudem stärke die Ausbildung Selbstbewusstsein und Zivilcourage.

Hintergrund
Die Ausbildung, die mit Hilfe von Koordinatoren in den Schulen organisiert wird, hat sich zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt, das von den Schulen und den Schülern gerne umgesetzt wird. Die pro Lehrgang entstehenden Kosten von rund 5.500 Euro werden vom Landkreis Kassel getragen.