Per „Drive-In“ zur Impfung

Aktionswochenende am Impfzentrum in Calden war erfolgreich – knapp 400 Personen wurden mit Impfstoff von Johnson&Johnson geimpft

Martin Kolodziej sitzt entspannt in seinem Auto, während er die Impfung im Drive-In erhält.

Calden. Hochsommerliche Temperaturen herrschten bei der Sonderimpfaktion des Landkreises Kassel am Wochenende. Knapp 400 Männer und Frauen aus dem gesamten Landkreis, die zuvor einen der begehrten Termine ergattern konnten, waren eingeladen, um sich im "Drive-In-Verfahren" mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson auf der stillgelegten Startbahn am alten Flugplatz in Calden impfen zu lassen.

"Ich habe mich extra für diesen Sonderdienst gemeldet, weil ich die Idee von einem Drive-In so innovativ fand. Die Arbeit hier ist schon etwas Besonderes, weil die Menschen während der Impfung im Auto sitzen", freut sich Nicole Stahl vom medizinischen Dienst. Der Drive-In bestand aus vier Zelten, die für die verschiedenen Arbeits- und Verwaltungsabläufe eingesetzt wurden. Von der Anmeldung, zur ärztlichen Beratung, über die Impfung bis zur Abmeldung – für die angemeldeten Impfpersonen ging es im Auto von einem Stop-Schild zum Nächsten. Bei der Sonderaktion standen vier Ärztinnen bzw. Ärzte für die individuelle Risikoabwägung und Beratung bereit. Anschließend stand eine große Parkfläche für die 15-minütige Wartezeit nach der Impfung bereit.

Vizelandrat Andreas Siebert dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Impfzentrums, den Unterstützern von Rettungsdiensten und Feuerwehren sowie der Bundeswehr bei einem Besuch vor Ort. Darunter die DRK Sanitätszüge Ahnatal und Hofgeismar, die Feuerwehr Calden und die Flughafen Feuerwehr sowie die Soldatinnen und Soldaten des Heeresmusikkorps aus Kassel. Ein sehr positives Fazit zog auch der Leiter des Impfzentrums: "Unser Plan und die Taktung zwischen den Terminen ist aufgegangen. Alle Mitarbeitenden sind motiviert. Und den zu impfenden Personen machte es auch Spaß", so Marc Schölzel.

"Es war totale Freude. Auch weil es jetzt so schnell ging", erzählt Martin Kolodziej aus seinem Autofenster heraus, bevor es auch für ihn wieder nach Hause ging.

Nicole Stahl, medizinischer Dienst, pflegt die Daten einer geimpften Person in die Datenbank ein. Die Computer im Drive-In-Zelt haben direkten Zugriff auf das Netzwerk des Impfzentrums.

Hintergrund:

Für die Anmeldung für die Sonderimpftermine schaltete der Landkreis am Freitag, 11. Juni, um 12 Uhr ein Online-Terminvergabeportal frei. Dort konnten Interessierte sich für einen Termin einbuchen. Aufgrund einer hohen Nachfrage waren bereits nach kurzer Zeit alle Termine vergeben. Die Impfung mit dem Vakzin von Johnson und Johnson sieht im Gegensatz zu den weiteren in Deutschland zugelassenen Impfstoffen nur eine Impfung zum Schutz vor dem Corona‐Virus vor. Der Impfschutz beginnt 14 Tage nach der Impfung.