Digitale Lesung und Gespräch mit Susanne Fritz

„Wie kommt der Krieg ins Kind“, diese Frage steht am Anfang einer Recherche, mit der die Autorin die eigene Familiengeschichte aufgearbeitet - eine Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Region Kassel. „Wie kommt der Krieg ins Kind“, diese Frage steht am Anfang einer Recherche, mit der die Autorin Susanne Fritz die eigene Familienge schichte aufgearbeitet hat. Ihr Buch mit dem gleichlautenden Titel beleuchtet das Schicksal der Großeltern, die als deutsche Minderheit in Posen lebend mal akzeptiert, mal ausgegrenzt waren und schließlich sogar – in der Zeit der NS-Diktatur – von ihrer nationalen Zugehörigkeit profitierten. 1945 wurde die Mutter der Autorin als 14jähriges Mädchen in ein Arbeitslager deportiert. Die seelischen Verletzungen aus dieser Zeit ließen sie zeitlebens nicht los. In Hass mündete diese vier Jahre dauernde schreckliche Erfahrung trotzdem nicht, wusste man doch, dass die nationalsozialistischen Besatzer der polnischen Bevölkerung viel Schlimmeres angetan hatten.

Autorin, Regisseurin und WortMusikerin Susanne Fritz schreibt Erzählungen, Romane, Essays, Dramatisches und Musik

Die sehr bewegende Geschichte, die Susanne Fritz erzählt, verlässt niemals den Weg des nüchternen Abwägens und Überdenkens. Es ist eine Geschichte über einzelne Schicksale, die sehr anschaulich nach-erzählt werden. Es ist aber auch eine deutsch-polnische Geschichte und eine Erzählung über Fremdheitserfahrung, Diskriminierung und Ausgrenzung.

Der Landesverband Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge lädt ein zu einer digitalen Lesung und einer aufgezeichneten Diskussionsrunde, in der Frau Fritz auf Fragen eingeht, die die konkreten Beispiele des Buches ins Hier und Jetzt überführen. Fremdenfeindlichkeit, Rassismus im Alltag, Migration, aber auch Solidarität und Versöhnung sind Themenfelder, die bedacht werden. Deutsch-Polnische Ge-schichte und Europäische Geschichte können von hier ausgehend beleuchtet werden.

Die Veranstaltung wird unterstützt vom Landkreis Kassel, der Volkshochschule Region Kassel und der Initiative „Offen für Vielfalt – geschlossen gegen Ausgrenzung“. Sie reiht sich ein in die Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Der Film ist im gesamten Zeitraum dieser Projektwochen – vom 15.-28. März 2021 – auf der  Homepage (Öffnet in einem neuen Tab) des Landesverbandes Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge abrufbar.

Das Video wird am 15. März freigeschaltet

Hinweis an Lehrkräfte: Sie haben vor, das Video für Ihren Unterricht zu nutzen? Dann melden Sie sich unter  hessen.nordvolksbundde