Ukrainische Kriegsflüchtlinge

Kreis richtet Jugendburg Sensenstein für die Unterbringung ein

Nieste/Landkreis Kassel. "Aufgrund der dramatisch steigenden Zahl von ukrainischen Kriegsflüchtlingen richten wir die Jugendburg Sensenstein als weitere Unterbringungsmöglichkeit ein", kündigen Landrat Andreas Siebert und Vizelandrätin Silke Engler an. Geplant sei, in einem ersten Schritt bis zu 650 Vertriebene aus der Ukraine auf dem Gelände unterzubringen. "Wir nutzen dafür die vorhandenen Kapazitäten und wir richten eine Unterbringungsmöglichkeit in der Sporthalle ein", informieren Siebert und Engler. Landrat und Vizelandrätin bedanken sich beim Landessportbund Hessen, dem die Sporthalle gehört, für die gute Zusammenarbeit. Der Sensenstein wird bereits im Laufe dieser Woche mit ersten Flüchtlingen aus der Ukraine belegt. Siebert und Engler bedauern sehr, dass die bereits gebuchten Freizeiten auf dem Sensenstein bis auf weiteres nicht stattfinden können: "Unsere Kapazitäten für die Unterbringung von geflüchteten Menschen im Landkreis sind aktuell erschöpft und eine andere Liegenschaft steht derzeit nicht zur Verfügung".

Zusammen mit der Leitung des Eigenbetriebs Jugend- und Freizeiteinrichtungen des Landkreises, zu dem die Jugenburg Sensenstein gehört, bemühen sich Siebert und Engler darum, Alternativangebote für Klassenfahrten zu organisieren. Das Turn-Leistungszentrum des Landessportbundes wird noch weiter in Betrieb bleiben können – hier will der Landkreis abwarten, wie sich die Flüchtlingssituation weiterentwickelt.

Siebert und Engler gehen davon aus, dass pro Woche rund 300 geflüchtete Menschen neu in den Landkreis Kassel kommen: "Wir prüfen daher jede zur Verfügung stehende Möglichkeit, um geflüchtete Menschen zumindest für eine Übergangszeit unterbringen zu können". Wer noch Möglichkeiten zur Unterbringung von geflüchteten Menschen melden möchte, kann auf der Seite  www.landkreiskasselhilft.de tun. "Wir benötigen Hallen, in denen mehr als 100 Menschen für mehrere Wochen untergebracht werden können", betonen Siebert und Engler. Auch Wohnungen, die für eine längere Zeit zur Verfügung stehen, sind gefragt. "Nach dem ersten Ankommen im Landkreis wollen wir die geflüchteten Menschen möglichst schnell in einer Wohnung unterbringen – Vermieter müssen sich darauf einrichten, dass die Flüchtlinge mehrere Monate in Deutschland bleiben", so Siebert und Engler weiter.

Aktuell sind 841 geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Wohnungen im Landkreis untergebracht und 149 in der Aufnahmeeinrichtung in Fuldabrück-Bergshausen.