"Mit der Demenzstelle BARKE in Kaufungen haben wir eine Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige in der Region. Diese Erkrankung stärker in den Fokus zu rücken, ist ein Schritt zur besseren gesellschaftlichen Akzeptanz. Demenz sollte kein Tabu-Thema sein", betont Vizelandrätin Silke Engler beim Jahrestreffen der Kommunen, die mit der Demenzstelle Barke Kaufungen kooperieren. Gemeinsam wolle man sich stärker für die Anerkennung des Engagements der Angehörigen einsetzen.
Im vergangenen Jahr hat die BARKE einen sehr hohen Beratungsbedarf aus der Bevölkerung abgedeckt. Insgesamt 98 Erstkontakte mit Betroffenen, darunter 55 Frauen und 43 Männer, galt es zu bewältigen. Besonders im Bereich der BARKE "SüdOst" sind, aufgrund der Bevölkerungsdichte, eine Vielzahl von neuen Betroffenen zu begleiten. Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit lag in der Angehörigenarbeit. In den "Angehörigengruppen" können in Baunatal und Kaufungen Tipps und Informationen zum Leben mit Dementen ausgetauscht werden. "Angehörige müssen weiterhin gestärkt und durch unterschiedliche Angebotsformate unterstützt werden. Die Zahl der jung Betroffenen, also Menschen unter 65 Jahren, steigt auch hier in der Region. Daher müssen zukünftig Angebote und Wohnformen angepasst werden", erklärt Martina Buntins, Koordinatorin der Demenzstelle Barke Kaufungen. Zukünftig solle es auch mehr Angebote, die auf Präventionsmöglichkeiten wie Ernährung aufmerksam machen, geben.
"Wir dürfen nicht vergessen, dass diese wertvolle Beratungsarbeit auch von Ehrenamtlichen geleistet wird. Im Kreis wurden 25 Familien in rund 1.500 Ehrenamtsstunden begleitet, damit auch die Angehörigen kurzzeitig entlastet werden. Alle Beteiligten haben meine Anerkennung", betont Vizelandrätin Silke Engler abschließend. Sie freue sich, dass trotz aller Hindernisse durch die Corona-Pandemie vier neue Ehrenamtliche ins "Team BARKE" eingestiegen seien.
Hintergrund:
Die Demenzstelle Barke Kaufungen ist in Baunatal, Fuldabrück, Helsa, Kaufungen, Lohfelden, Nieste, Niestetal, Schauenburg und Söhrewald aktiv. Damit ist die Anlaufstelle für knapp 98.000 Bürgerinnen und Bürger zuständig. Die Demenzstelle bietet monatliche Sprechstunden in den Kooperationskommunen an. Beratungsgespräche können auch in Form von Hausbesuchen stattfinden. Angehörige von Demenzbetroffenen können sich in Gruppen austauschen und eine häusliche Begleitung durch Ehrenamtliche in Anspruch nehmen.