„Demenz darf kein Tabuthema sein“

Kreis fördert niederschwellige Betreuungsangebote für Demenzkranke

Landkreis Kassel. Der Landkreis Kassel unterstützt auch in diesem Jahr die Träger niederschwelliger Betreuungsangebote für Demenzkranke mit insgesamt 85.500 Euro. „Viele Betroffene und ihre Familien haben eine gewisse Hemmschwelle, sich Hilfe von außen zu holen. Diese niederschwelligen Angebote finanziell zu unterstützen ist ein wichtiger Baustein, damit die Familien nicht allein gelassen werden mit ihren Sorgen. Demenz darf kein Tabuthema sein, sondern wir müssen diese Volkskrankheit in den Fokus nehmen“, sagt Vizelandrätin Silke Engler.   

Demenzerkrankungen verändert nicht das Leben von Betroffenen, sondern wirken sich auch unmittelbar auf die Angehörigen aus. Das Zusammenleben wird erschwert und der Alltag belastet. Unkomplizierte Hilfen in der Nähe zum Wohnort sind daher ein wichtiges Angebot. Freiwillige Helferinnen und Helfer im Bereich der geförderten Betreuungsangebote übernehmen dort stundenweise die Versorgung von Demenzerkrankten. Angehörigen erhalten Unterstützung und werden durch dieses Angebot entlastet. Besonders alleinstehende Seniorinnen und Senioren mit Demenz sollen durch die Angebote gestärkt werden. „Die Betreuung erfolgt möglichst im häuslichen Umfeld, also genau dort wo sich die Menschen sicher und geborgen fühlen. Das ist bei diesem sensiblen Thema sehr wichtig“, bekräftigt Silke Engler mit Blick auf die Angebote. 

Die DRK Heime und Anstalten als Träger der „BARKE Süd‐Ost“ in Kaufungen werden in diesem Jahr mit 36.331 Euro unterstützt. Das Diakonische Werk Hofgeismar‐Wolfhagen erhält für das Projekt „Zeitlos“ im Wolfhager Land 14.408 Euro und für das „Zentrum Demenz im ABC“ in Hofgeismar 24.313 Euro. Der Zweckverband Diakonisches Werk Kassel wird für das Hilfsangebot „ZEDA“ in Vellmar mit 7.136 Euro unterstützt. Die Rehabilitationsklinik Carolinum KG der Dr. Ebel Fachklinik GmbH erhielt 3.312 Euro für das Projekt „BARKE Weserregion“ in Bad Karlshafen. 

„Die Höhe der Förderung orientiert sich an der Anzahl der Einwohner des Gebietes, in dem das Angebot vorgehalten wird. Dadurch erhält ein Träger, der für viele Kommunen zuständig ist, auch einen höheren Betrag“, erläutert Engler abschließend. 

Hintergrund

Die BARKE‐Träger sind für die Kommunen im Landkreis zuständig. BARKE Süd‐Ost betreut die Kommunen Baunatal, Fuldabrück, Helsa, Kaufungen, Lohfelden, Nieste, Niestetal, Schauenburg und Söhrewald. "Zeitlos" (Träger: Diakonisches Werk Region Kassel) kümmert sich um Bad Emstal, Breuna, Habichtswald, Naumburg, Wolfhagen und Zierenberg. Die BARKE Hofgeismar kümmert sich um die Kommunen Ahnatal, Calden, Espenau, Fuldatal, Grebenstein, Hofgeismar, Immenhausen und Liebenau. BARKE Weserregion betreut Bad Karlshafen und Trendelburg. ZEDA – eine Tochter des Diakonischen Werks Region Kassel – kümmert sich mit ihrem Angebot "Freiraum" um Vellmar.