In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau durch ihren Partner getötet. Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist allgegenwärtig, unabhängig von Nationalität, Religion, Alter, Bildung oder ökonomischem Hintergrund. Sie zeigt sich in vielen verschiedenen Formen, ist dabei aber immer Ausdruck ungleicher Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern.
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und den darauffolgenden „Orange Days“ machen Vizelandrätin Silke Engler und Anette Milas, Frauenbeauftragte des Landkreises Kassel, auf das Thema aufmerksam. „Wir setzen ein Zeichen für den Schutz von Frauen und Mädchen und gegen die alltägliche Gewalt und Unterdrückung“, sagt Silke Engler. Rund um das Kreishaus signalisieren eine Flagge, eine orangefarbene Bank und ein großes Banner, dass sich der Landkreis Kassel für die Rechte von Frauen und Mädchen stark macht. „Wir wollen die Gesellschaft für die verschiedenen Formen von Gewalt sensibilisieren und Hilfsangebote für Betroffene noch bekannter machen“, erklärt Anette Milas.
Das Auflehnen gegen Gewalt beschränkt sich für Engler und Milas aber nicht nur auf die Orange Days. Sie engagieren sich auch am Runde Tisch gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt Region Kassel. Vertretende aus Beratungsstellen, Schutzeinrichtungen, Jugend‐ und Sozialarbeit tauschen sich dort regelmäßig mit Polizei und Justiz aus. Ziel des Runden Tisches ist es unter anderem, die Abläufe bei der Arbeit mit Betroffenen von Gewalt zu optimieren, deren Schutz zu verbessern und Gewaltausübende zur Verantwortung zu ziehen.
Frauen und Mädchen die von Gewalt bedroht sind, können sich an das bundesweite Hilfetelefon unter Tel. 08000 116 016, an das Frauenhaus im Landkreis Kasel unter Tel. 0561 4910194 oder den Verein „Frauen helfen Frauen im Landkreis Kassel e.V.“ unter der Telefonnummer 0561−4910434 wenden.
Weitere Informationen gibt es unter www.gegen‐haeusliche‐gewalt‐region‐kassel.de (Öffnet in einem neuen Tab). Auf der Seite www.hilfe‐nach‐vergewaltigung‐regionkassel.de (Öffnet in einem neuen Tab) wird über das Angebot der vertraulichen Spurensicherung im Klinikum Kassel informiert.