Immobilienmarkt­bericht 2019 liegt vor

Preise steigen weiter – Vizelandrat Andreas Siebert beklagt fehlenden sozialen Wohnungsbau

Landkreis Kassel. "Wir beobachten, dass sich das hohe Niveau am Immobilienmarkt im Landkreis Kassel weiter fortsetzt", so die Feststellung von Frank Mause, Vorsitzender des Gutachterausschusses, bei der Übergabe des Immobilienmarktberichts 2019 an Vizelandrat Andreas Siebert.

Frank Mause, Vorsitzender des Gutachterausschusses, wurde bei der Übergabe des Immobilienmarktberichts 2019 an Vizelandrat Andreas Siebert (2.v.r.) begleitet von Karina Fennel (Geschäftsstelle Gutachterausschüsse) und Joachim Oellrich (Fachbereichsleiter Immobilienwertermittlung).

Weiterhin dominiert wird der Immobilienmarkt im Landkreis vom Kauf und Verkauf von freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern. So entfielen im vergangenen Jahr von insgesamt 1.246 abgeschlossenen Kaufverträgen 1.004 auf den Kauf von Ein- und Zweifamilienhäusern. Dabei wurden insgesamt 193 Millionen Euro umgesetzt. Auf den Handel mit Mehrfamilienhäusern (mit mindestens drei Wohnungen) entfielen dagegen nur rund 26 Millionen Euro Umsatz.

Der Durchschnittskaufpreis für Ein- und Zweifamilienhäuser hat sich von rund 140.000 Euro in 2010 auf inzwischen fast 203.000 Euro in 2018 erhöht. Allein zwischen 2017 und 2018 stiegen die Preise in diesem Segment um rund neun Prozent. Bei Reihenhäusern und Doppelhaushälften zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier stiegen die Durchschnittspreise von 113.000 Euro (2010) auf zuletzt 187.000 Euro. Im Vergleich zu 2017 bedeutet das eine Steigerung um 17 Prozent. Auch bei den Mehrfamilienhäusern stiegen die Preise stark. Hier von durchschnittlich 158.000 Euro auf 280.000 Euro.

Geradezu einen Sprung nach oben machte im vergangenen Jahr die Zahl der Wohnungskäufe von 393 Wohnungen in 2017 auf 528 Wohnungen in 2018. Doch gerade in diesem Segment zeigt sich die Ungleichverteilung zwischen dem Kasseler "Speckgürtel" und den ländlichen Räumen am Rande des Landkreises besonders deutlich. So wurden allein in Baunatal und Vellmar 187 Wohnungen gekauft, während in Wahlsburg, Trendelburg, Liebenau, Breuna und Helsa im vergangenen Jahr keine einzige Wohnung den Eigentümer wechselte.

Auch bei Wohnungen sind deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen. So stieg der Quadratmeterpreis für Neubauwohnungen von 1.600 Euro in 2010 auf fast 2.700 Euro in 2018. Eine ähnliche Entwicklung ist beim Wiederverkauf zu erkennen. Hier stiegen die Quadratmeterpreise von 890 Euro auf rund 1.400 Euro. Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Gemeinden und Städten im Landkreis. Während der durchschnittliche Kaufpreis für eine Wohnung in Baunatal 2018 bei rund 154.000 Euro lag, zahlten Käufer in Hofgeismar 2018 durchschnittlich nur 60.000 Euro.

"Der Immobilienmarktbericht für den Landkreis Kassel ist eine äußerst nützliche und verlässliche Datensammlung für Politik, Verwaltung und Institutionen im Kreis", betonte Vizelandrat Andreas Siebert zum Abschluss des Treffens. Sorgen bereite ihm jedoch der weiterhin zu geringe Wohnungsbau im Kreis, insbesondere im Bereich des sozialen Wohnungsbaus.

Der Marktbericht ist in digitaler Form für 75 Euro bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Außenstelle Hofgeismar des Amtes für Bodenmanagement Korbach in der Manteuffel-Anlage 4, Telefon (05631) 978430, Fax: (0611) 327605526, E-Mail:  gs-gaa-afb-kbhvbg.hessende erhältlich.