Ein Elektrozaun für den Ernstfall

Nordhessen kooperieren bei den Vorbereitungen auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest

Thomas Ackermann

Nordhessen. Die vier nordhessischen Kreise Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder, Werra-Meißner und der Landkreis Kassel sowie die Stadt Kassel kooperieren bei den Vorbereitungen auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest. Gemeinsam wurde nun ein 30 Kilometer langer Elektrozaun gekauft. Im Ernstfall soll dieser um den Ausbruchsort aufgestellt werden, um zu verhindern, dass infizierte Tiere das Gebiet verlassen. 

„Ich freue mich über die gute Zusammenarbeit in Nordhessen“, betonte Thomas Ackermann, der zuständige Dezernent beim Landkreis Kassel, bei der Übergabe des Elektrozauns in der Halle des Maschinenrings in Dorfitter im Kreis Waldeck-Frankenberg, wo dieser für den Ernstfall eingelagert wird. Die gemeinsam aufgebrachten Mittel in Höhe von rund 27.000 Euro für den Kauf des Elektrozauns bezeichnete Ackermann als „gut angelegt“. Denn das Land Hessen halte zwar ebenfalls 60 Kilometer Elektrozaun vor, „aber nach den Erfahrungen in Brandenburg reicht das nicht aus“, so Ackermann.

„Wir müssen gut vorbereitet sein“, betonte auch Dr. Christina Werner vom Fachbereich Tierseuchenbekämpfung im Landkreis Kassel und lobte dabei die gute Zusammenarbeit mit den Kommunen und verschiedenen Verbänden. Mit der hier lagernden Zaunlänge von 30 Kilometern könne ein Gebiet mit einem Radius von fünf Kilometern umzäunt werden. „Das ist insbesondere wichtig, um eine Übertragung vom Wildschwein auf Hausschweine zu verhindern, da sonst ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden für die betroffenen Betriebe entsteht“, so Werner.  

Hersteller des Elektrozauns ist das Korbacher Familienunternehmen Horizont. Die Geräte beziehen ihren Strom aus Solarmodulen. Sollten noch mehr Elektrozäune benötigt werden, könne Horizont trotz steigender Nachfrage rasch nachliefern, versicherte ein Unternehmenssprecher.