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Jutta von Katzenelnbogen (1310 – 1378)

Äbtissin mit Geschäftssinn

Jutta von Katzenelnbogen ist die 1310 geborene Tochter von Graf Wilhelm I. von Katzenelnbogen und dessen zweiter Ehefrau Adelheid von Waldeck. Wie viele adlige Frauen in jener Zeit, für die sich nicht der richtige Mann findet, wird auch Jutta von Katzenelnbogen von ihrem Vater in ein Kloster geschickt.

Die Wahl fällt auf das Kloster Kaufungen, was für die noch junge Frau ein Glücksfall ist. Denn das Kloster hat zu dieser Zeit bereits den Charakter eines Kanonissenstiftes. Das heißt, die Nonnen wohnen nicht mehr in Klosterzellen, sondern haben eigene Wohnungen, dürften sich nach Belieben auf Reisen begeben, Dienerschaft halten und überhaupt
an den Annehmlichkeiten der Welt teilhaben.

Ob Jutta von Katzenelnbogen zur Äbtissin des Klosters Kaufungen gewählt oder von ihrem Vater in dieses Amt eingekauft wird, ist nicht überliefert. Jedoch obliegt ihr von nun an die Leitung des Klosters. Dazu gehört auch die verantwortungsvolle Geschäftsführung für die Ländereien, mit denen das Stift erhalten wird. Unter anderem kauft sie am 2. Juni 1351 das zuvor als Lehen vergebene Dorf Wellerode zurück.

Die Äbtissin stirbt schließlich 1378. Unvergessen bleibt sie in Wellerode, da der Kauf die erste urkundliche Erwähnung und damit Teil der Gründungsgeschichte des Dorfes ist.

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