Wolfhagen wird Autorenresidenz

Auf Initiative des Landkreises Kassel vergibt das Land Hessen ein Stipendium für einen zweimonatigen literarischen Aufenthalt in der Hans-Staden-Stadt

Wohnen wird die Autorin oder der Autor mitten in der Altstadt von Wolfhagen in einem Fachwerkhaus, welches der Landkreis 2015 mit dem DenkMalPreis ausgezeichnet hat. Allein die Unterkunft macht der Bezeichnung Residenz alle Ehre.

Wolfhagen. Bei vielen Kulturschaffenden in Wolfhagen herrscht bereits gespannte Vorfreude. Denn der Hessische Literaturrat e.V. hat auf Initiative des Landkreises Kassel die Stadt für ein Vor-Ort-Stipendium im Rahmen des Programms „Land in Sicht – Autorenresidenzen im ländlichen Raum“ ausgewählt. Autoren mit Interesse an einem zweimonatigen Aufenthalt in der Hans-Staden-Stadt können sich bis 15. Juni bewerben. Voraussetzung ist, dass sie einen „deutlichen Lebensbezug zu Hessen“ haben, wie es in der Ausschreibung heißt. Die Entscheidung darüber, wer das vom Hessischen Ministerium für Kunst und Kultur unterstützte und mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Stipendium mit kostenloser Unterkunft erhält, fällt spätestens Mitte Juli.

Der ausgewählte Stipendiat wird ab Oktober zwei Monate lang in Wolfhagen leben und arbeiten und zum Abschluss des Aufenthalts einen literarischen Text mit Bezug zu der Stadt vorstellen. Ziel der „Land in Sicht“-Stipendien ist ein intensiver Austausch mit den Menschen vor Ort - auch im Rahmen von Veranstaltungen, seien es Lesungen, Workshops oder andere Kulturformate. Wohnen wird der Autor mitten in der Altstadt von Wolfhagen in einem Fachwerkhaus, das der Landkreis 2015 mit dem DenkMalPreis ausgezeichnet hat. Allein die Unterkunft macht der Bezeichnung Residenz alle Ehre.

„Die Autorenresidenz ist eine kulturelle Bereicherung für Wolfhagen und den Landkreis Kassel, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert“, erklärt Landrat Andreas Siebert. Erste Treffen zur Vorbereitung der Autorenresidenz haben bereits stattgefunden und die Vorfreude ist bei allen Beteiligten groß. 

„Wolfhagen bietet als Autorenresidenz ein inspirierendes Umfeld und eine lebendige, gut vernetzte Kulturszene“, zeigt sich Patricia Ruffini vom Servicezentrum Regionalentwicklung von den Qualitäten der ehemaligen Kreisstadt überzeugt. Das Wolfhager Kulturzelt wie auch der Kulturladen sind mit ihrem hochwertigen Musik- und Kabarettprogramm feste Größen in der Region. In der Altstadt befindet sich einer der letzten Inhaber geführten Buchläden im Landkreis. Zu den weiteren kulturellen Besonderheiten zählen das Wolfhager Kino und das Regionalmuseum. Mit großer Spannung erwartet auch die Walter-Lübcke-Schule die bevorstehende Autorenresidenz. Dort kann man sich neben Workshops oder einer Unterstützung beim Schreibwettbewerb vielfältige Formen der Zusammenarbeit vorstellen. „Damit ergeben sich für die Autorin oder den Autor jede Menge Anknüpfungspunkte. Umgekehrt kann die Autorenresidenz aber auch Anstoß für frische Ideen in Wolfhagen sein“, so Ruffini.